Foto oben: der Bilderzyklus „Addendum“.
Foto unten: der Bildband „Zwischenzeit“, ein Porträt einer untergehenden Gesellschaft (mehr am Ende dieses Beitrags). Das Buch erschien 2013 und ist im Onlineshop erhältlich. „Addendum“ baut auf der „Zwischenzeit“-Serie auf und ist aktuell unten frei einsehbar.


Heinz Stephan Tesarek

Addendum – Leben und Sterben in Zeiten von Flüchtlingskrise und Syrienkrieg


„Addendum ist meine kompromissloseste Arbeit. Sie steht in direktem Widerspruch zur medialen Berichterstattung.“

Heinz Stephan Tesarek
Fotojournalist


Weiter unten im Beitrag finden Sie das „Zwischenzeit“-E-Book
„Addendum“ ist zur Ansicht freigeschaltet

Der Bilderzyklus „Addendum“ erweitert den Bildband „Zwischenzeit“ um 14 Fotografien aus den Jahren 2014–2018. Die Arbeit entstand infolge einer Schau der „Zwischenzeit“-Fotografien in einer Galerie an der Scala Santa, der Heiligen Stiege, in Rom 2016 und ist eine persönliche Auseinandersetzung mit Pontius Pilatus’ Frage

„Quid est veritas? – Was ist Wahrheit?“

vor zeitgenössischer Kulisse: der Flüchtlingskrise und dem Syrienkrieg. Die Heilige Stiege soll im Jahr 326 von Jerusalem nach Rom gebracht worden sein und aus dem Palast des römischen Statthalters Pilatus stammen. Im Zuge seines Prozesses stellte Pilatus Jesus hier die Frage nach der Wahrheit.

Foto: „Zwischenzeit“ im Sala 1 an der Heiligen Stiege in Rom.


In Anlehnung an den Kreuzweg Jesu Christi – dessen erste Station, die Verurteilung Jesu, oft in Verbindung mit der Treppe dargestellt wird – ist „Addendum“ aus 14+1 chronologisch gereihten Fotografien zusammengesetzt.

14+1 Bilder und die größte Propagandalüge des zweiten Jahrzehnts

Die elf Fotografien des ersten Kapitels entstanden in den Jahren 2014–2017 und dokumentieren die Ereignisse rund um die Flüchtlingskrise 2015 in Europa. Im Mittelpunkt der drei Bilder (stilisierte Bildschirmfotos) des zweiten, 2018 erstellten Kapitels: ein Fehler in der Inszenierung einer Heiligsprechung und die aus Sicht des Fotografen größte Propagandalüge des zweiten Jahrzehnts – die Bilder aus dem Syrienkrieg. Die Fotos und Videos der syrischen Zivilschutzorganisation Weißhelme.

Fotografie und Transzendenz. Journalismus und Metaphysik. Wahrheit und Zeit.

Auswahl und Reihung der „Addendum“-Fotografien war nicht nur von dokumentarischen Aspekten bestimmt. Auch Überlegungen zu metaphysischen Gesetzmäßigkeiten nahmen Einfluss auf die Arbeit. Verdichtet zeigt sich das in einer Fotografie, die anlässlich der erstmaligen Präsentation der Serie 2018 entstand.

Foto: „Addendum“ in der Galerie Lumina in Wien.


Im Bild „Wahrheit und Zeit“ (oben) begegnen sich Anfang und Ende der „Addendum“-Reihe, die verbindenden Momente führen an den Horizont der dokumentierten Ereignisse. Dabei berichten sie von Ursache und Wirkung historischen Geschehens und stellen die Frage nach Wahrheit, Zeit und Realität.

Inspiration für „Addendum“ gaben die Überlieferungen rund um den Platz, an dem 2016 die „Zwischenzeit“-Bilder zu sehen waren: die Scala Santa, die Heilige Stiege. Jener Ort, an dem der Mann, mit dessen Geburt unsere Zeitrechnung beginnt, zu seinem letzten Weg aufbrach.

Die Frage nach der Wahrheit

„Quid est veritas – Was ist Wahrheit?“, fragte Pontius Pilatus Jesus bei seinem Prozess vor 2000 Jahren. Und was ist die Wahrheit? Über die Flüchtlingskrise. Über den Syrienkrieg. Und eine von westlichen Regierungen finanzierte Hilfsorganisation, die die Bilder für den Krieg schuf.


ZWISCHENZEIT

E-Book-Edition 2018

„Addendum“ ist zur Ansicht freigeschaltet
(Zur Ansicht auf Mobiltelefonen nur beschränkt geeignet)

Direktlinks:

Vorwort
Bilderzyklus „Addendum“
Vorschau auf den Bildband „Zwischenzeit“

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Die „Zwischenzeit“-Serie sehen Sie in der Erstausgabe 2013


Aktualisierung 2025

Unheilige Allianzen

Der Giftgasangriff auf Douma und die Erkenntnisse von WikiLeaks

Im Oktober 2019 veröffentliche WikiLeaks Untersuchungsberichte und Aussagen eines Chemiewaffeninspektors der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW), denen zufolge der im Vorwort des „Zwischenzeit“-E-Books behandelte Giftgasangriff auf Douma nie stattgefunden hat. Die mit Unterstützung der Weißhelme produzierten Bilder – sie führten zu Luftschlägen der westlichen Atommächte auf Syrien – waren demnach inszeniert gewesen. Russland – und kritische Beobachter im Westen – hatten das bereits in unmittelbarer Folge der Ereignisse behauptet.

Im April 2018 hatten die Leit- und Massenmedien umfassend über den mutmaßlichen Giftgasangriff auf Douma berichtet. Über die Veröffentlichung der WikiLeaks-„Douma Docs“ berichtet ZWISCHENZEIT ONLINE an dieser Stelle verspätet. Aber als mutmaßlich einziges Medium des Landes.

Der Fall Assads und die Identität der Weißhelme

Anfang Dezember 2024 kam es zum Sturz der syrischen Regierung unter Baschar al-Assad, weite Teile des Landes wurden von der Terrororganisation HTS eingenommen. Im Gefolge der Gotteskrieger: jene Männer, unter deren Beihilfe der Großteil der von den internationalen Nachrichtenagenturen verbreiteten Bilder entstand – die Weißhelme. Deren Chef, Raed al-Saleh, wurde am 29. März 2025 vom Übergangspräsidenten Syriens, Islamistenführer Abu Muhammad-al Dscholani, zum Minister für Notfall- und Katastrophenmanagement ernannt.

„When the saints go marching in“ hieß es über die Weißhelme im Trailer zur 2017 oscarprämierten Dokumentation „Die Weißhelme“. Dem Moment ihrer filmischen Heiligsprechung folgte der größtmögliche Fehler in der Inszenierung: eine Selbstdarstellung der Weißhelme. Ein Glaubensbekenntnis. Ein den Filmemachern augenscheinlich unbekannter Fingerzeig. Dokumentiert ist die Szene im Bild „Addendum 13 – Die Offenbarung der Weißhelme“. Zu sehen seit 2018 im „Zwischenzeit“-Addendum.

Ein neues Kapitel des Buches befindet sich unterdessen in Arbeit. Ein Schwerpunkt:

die Folgen des Syrienkriegs auf eigenen Straßen


Vorschau: In einer Wohnhaussiedlung am Stadtrand von Wien kommt es Ende November 2024 zu einer Fehde zwischen syrischen Flüchtlingen (Bild links). Vier Tage später wird deren Heimatstadt Aleppo von radikalislamistischen Verbänden erobert (Bild rechts). Als daraufhin auch die syrische Hauptstadt Damaskus fällt, feiern Zehntausende Syrer in der Wiener Innenstadt (mehr dazu im MAGAZIN).

Anmerkung: Die Aufnahmen oben entstanden vor bzw. in der Wohnung des Fotografen.


Die Arbeit an „Zwischenzeit“

Der Bildband „Zwischenzeit“ und seine Erweiterungen umfassen mittlerweile Fotografien aus einem Zeitraum von über 20 Jahren. Wenn Sie mich dabei unterstützen möchten, ein Werk fortzuführen, das auch die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit korrekt dokumentiert in Erinnerung halten wird, erwerben Sie die Erstausgabe 2013! Nur wenige Worte leiten den Band ein: „Dies ist mein Bericht vom Näherrücken einer folgenreichen Zeit …“


ZWISCHENZEIT

Ein Zukunftsbild aus dem ersten Jahrzehnt

Erstausgabe 2013


„… Als ich im Jahr 2004 aus Russland zurückkehrte, sah ich die Entwicklungen in Europa und der westlichen Welt mit den Augen eines Fremden. Ich begann zu fotografieren. Sieben Jahre lang, in 14 Ländern, an den Amplituden von Macht und Ohnmacht. Im Rausch der Bilder entstand das Porträt einer untergehenden Gesellschaft.

Niemand kann in die Zukunft sehen. Aber was im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts zu erkennen war, habe ich fotografiert.“

Heinz Stephan Tesarek


Ein Buch für alle, die nach Ursachen fragen.
Heute, morgen oder in einer anderen Zeit.

Wenn Sie gewissenhafte, der Aufklärung verpflichtete Dokumentation und Berichterstattung schätzen, dann unterstützen Sie mich bei meiner Arbeit!

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Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage nach der Wahrheit