Quer durch Europa, quer durch die Welten der Mächtigen und der Ohnmächtigen, quer durch eine Epoche aufkommenden Unfriedens führt die fotografische Bestandsaufnahme „Zwischenzeit“.

Nachtlager eintreffender Flüchtlinge reihen sich an Feste geschlossener Gesellschaften, Opfer islamistischen Terrors an Aufmärsche neofaschistischer Organisationen, Bildschirmfotos von Unterhaltungsprogrammen an versteckte Botschaften in den Kellerlokalen von Arbeitslosen. Und einleitend: Aufnahmen der Investmentbank Lehman Brothers in New York an Fotos eines „Diamantendinners“ in Wien – am Abend, an dem Lehman Pleite ging und die Weltwirtschaft in die tiefste Rezession seit 1945 stürzte.

Es ist ein besonderer Zeitpunkt der Geschichte, an den die Bilder ihren Betrachter führen: „Zwischenzeit“ – das erste Jahrzehnt. Des 21. Jahrhunderts, des dritten Jahrtausends. Bei der Ergründung der Fragen, was zu dieser Zeit in Europa geschah, welche Entwicklungen sich ankündigten und wie Politik, Gesellschaft und Medien diesen begegneten, gewähren die 100 Fotografien detailreiche und umfassende Einblicke.

Ohne Kommentar – aber aus persönlicher Sicht.

Produktion und Veröffentlichung

Der Produktionszeitraum der „Zwischenzeit“-Bilder umfasste die Jahre 2004 bis 2010. Die Aufnahmen entstanden in zwölf europäischen Ländern, im asiatischen Teil Russlands und in den USA. 2013 erschien die Serie unter dem Titel „Zwischenzeit – Bilder entscheidender Jahre“ als Bildband (Edition 2013).

Im Dezember 2016 wurden drei „Zwischenzeit“-Projekte anlässlich des italienischen Fotografiefestivals „Fotografia“ in Rom präsentiert: eine Schau von 40 Bildern unter dem Titel „Zwischenzeit – Quo vadis Europa?“, die gleichnamige E-Book-Edition 2016 und die Plattform ZWISCHENZEIT ONLINE, auf der das Buch für mehrere Wochen frei einsehbar war. Ort des Geschehens war die Galerie „Sala 1“ an der Scala Santa, der Heiligen Stiege.

2018 erschien auf ZWISCHENZEIT ONLINE eine aktualisierte E-Book-Edition unter dem Titel „Zwischenzeit – Das erste Jahrzehnt“. In dieser Ausgabe leitet erstmals der Bilderzyklus „Addendum“ die „Zwischenzeit“-Serie ein.

Addendum – Leben und Sterben in Zeiten von Flüchtlingskrise und Syrienkrieg

Der Bilderzyklus „Addendum“ erweitert die „Zwischenzeit“-Serie um 14 Fotografien aus den Jahren 2014–2018. Die Arbeit entstand infolge der „Zwischenzeit“-Schau an der Scala Santa und ist eine persönliche Auseinandersetzung mit Pontius Pilatus’ Frage „Quid est veritas? – Was ist Wahrheit?“ vor zeitgenössischer Kulisse: der Flüchtlingskrise und dem Syrienkrieg.

Neben Ursache und Wirkung der Ereignisse thematisieren die chronologisch gereihten Fotografien die Vertrauenswürdigkeit der aus Syrien berichtenden Informationsquellen, allen voran der Zivilschutzorganisation Weißhelme.

Mehr über das Buch erfahren Sie auf der Buchseite.