WAS IST (DIE) WAHRHEIT?

Bilderzyklus Addendum: Leben und Sterben in Zeiten von Flüchtlingskrise und Syrienkrieg

Foto oben: der Bilderzyklus „Addendum“.
Foto unten: der Bildband „Zwischenzeit“, ein Porträt einer untergehenden Gesellschaft (mehr am Ende dieses Beitrags). Das Buch erschien 2013 und ist im Onlineshop erhältlich. „Addendum“ baut auf der „Zwischenzeit“-Serie auf und ist aktuell unten frei einsehbar.


Heinz Stephan Tesarek

Addendum – Leben und Sterben in Zeiten von Flüchtlingskrise und Syrienkrieg


„Addendum ist meine kompromissloseste Arbeit. Sie steht in direktem Widerspruch zur medialen Berichterstattung.“

Heinz Stephan Tesarek
Fotojournalist


Weiter unten im Beitrag finden Sie das „Zwischenzeit“-E-Book
„Addendum“ ist zur Ansicht freigeschaltet

Der Bilderzyklus „Addendum“ erweitert den Bildband „Zwischenzeit“ um 14 Fotografien aus den Jahren 2014–2018. Die Arbeit entstand infolge einer Schau der „Zwischenzeit“-Fotografien in einer Galerie an der Scala Santa, der Heiligen Stiege, in Rom 2016 und ist eine persönliche Auseinandersetzung mit Pontius Pilatus’ Frage

„Quid est veritas? – Was ist Wahrheit?“

vor zeitgenössischer Kulisse: der Flüchtlingskrise und dem Syrienkrieg. Die Heilige Stiege soll im Jahr 326 von Jerusalem nach Rom gebracht worden sein und aus dem Palast des römischen Statthalters Pilatus stammen. Im Zuge seines Prozesses stellte Pilatus Jesus hier die Frage nach der Wahrheit.

Foto: „Zwischenzeit“ im Sala 1 an der Heiligen Stiege in Rom.


In Anlehnung an den Kreuzweg Jesu Christi – dessen erste Station, die Verurteilung Jesu, oft in Verbindung mit der Treppe dargestellt wird – ist „Addendum“ aus 14+1 chronologisch gereihten Fotografien zusammengesetzt.

14+1 Bilder und die größte Propagandalüge des zweiten Jahrzehnts

Die elf Fotografien des ersten Kapitels entstanden in den Jahren 2014–2017 und dokumentieren die Ereignisse rund um die Flüchtlingskrise 2015 in Europa. Im Mittelpunkt der drei Bilder (stilisierte Bildschirmfotos) des zweiten, 2018 erstellten Kapitels: ein Fehler in der Inszenierung einer Heiligsprechung und die aus Sicht des Fotografen größte Propagandalüge des zweiten Jahrzehnts – die Bilder aus dem Syrienkrieg. Die Fotos und Videos der syrischen Zivilschutzorganisation Weißhelme.

Fotografie und Transzendenz. Journalismus und Metaphysik. Wahrheit und Zeit.

Auswahl und Reihung der „Addendum“-Fotografien war nicht nur von dokumentarischen Aspekten bestimmt. Auch Überlegungen zu metaphysischen Gesetzmäßigkeiten nahmen Einfluss auf die Arbeit. Verdichtet zeigt sich das in einer Fotografie, die anlässlich der erstmaligen Präsentation der Serie 2018 entstand.

Foto: „Addendum“ in der Galerie Lumina in Wien.


Im Bild „Wahrheit und Zeit“ (oben) begegnen sich Anfang und Ende der „Addendum“-Reihe, die verbindenden Momente führen an den Horizont der dokumentierten Ereignisse. Dabei berichten sie von Ursache und Wirkung historischen Geschehens und stellen die Frage nach Wahrheit, Zeit und Realität.

Inspiration für „Addendum“ gaben die Überlieferungen rund um den Platz, an dem 2016 die „Zwischenzeit“-Bilder zu sehen waren: die Scala Santa, die Heilige Stiege. Jener Ort, an dem der Mann, mit dessen Geburt unsere Zeitrechnung beginnt, zu seinem letzten Weg aufbrach.

Die Frage nach der Wahrheit

„Quid est veritas – Was ist Wahrheit?“, fragte Pontius Pilatus Jesus bei seinem Prozess vor 2000 Jahren. Und was ist die Wahrheit? Über die Flüchtlingskrise. Über den Syrienkrieg. Und eine von westlichen Regierungen finanzierte Hilfsorganisation, die die Bilder für den Krieg schuf.


ZWISCHENZEIT

E-Book-Edition 2018

„Addendum“ ist zur Ansicht freigeschaltet
(Zur Ansicht auf Mobiltelefonen nur beschränkt geeignet)

Direktlinks:

Vorwort
Bilderzyklus „Addendum“
Vorschau auf den Bildband „Zwischenzeit“

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Die „Zwischenzeit“-Serie sehen Sie in der Erstausgabe 2013


Aktualisierung 2025

Unheilige Allianzen

Der Giftgasangriff auf Douma und die Erkenntnisse von WikiLeaks

Im Oktober 2019 veröffentliche WikiLeaks Untersuchungsberichte und Aussagen eines Chemiewaffeninspektors der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW), denen zufolge der im Vorwort des „Zwischenzeit“-E-Books behandelte Giftgasangriff auf Douma nie stattgefunden hat. Die mit Unterstützung der Weißhelme produzierten Bilder – sie führten zu Luftschlägen der westlichen Atommächte auf Syrien – waren demnach inszeniert gewesen. Russland – und kritische Beobachter im Westen – hatten das bereits in unmittelbarer Folge der Ereignisse behauptet.

Im April 2018 hatten die Leit- und Massenmedien umfassend über den mutmaßlichen Giftgasangriff auf Douma berichtet. Über die Veröffentlichung der WikiLeaks-„Douma Docs“ berichtet ZWISCHENZEIT ONLINE an dieser Stelle verspätet. Aber als mutmaßlich einziges Medium des Landes.

Der Fall Assads und die Identität der Weißhelme

Anfang Dezember 2024 kam es zum Sturz der syrischen Regierung unter Baschar al-Assad, weite Teile des Landes wurden von der Terrororganisation HTS eingenommen. Im Gefolge der Gotteskrieger: jene Männer, unter deren Beihilfe der Großteil der von den internationalen Nachrichtenagenturen verbreiteten Bilder entstand – die Weißhelme. Deren Chef, Raed al-Saleh, wurde am 29. März 2025 vom Übergangspräsidenten Syriens, Islamistenführer Abu Muhammad-al Dscholani, zum Minister für Notfall- und Katastrophenmanagement ernannt.

„When the saints go marching in“ hieß es über die Weißhelme im Trailer zur 2017 oscarprämierten Dokumentation „Die Weißhelme“. Dem Moment ihrer filmischen Heiligsprechung folgte der größtmögliche Fehler in der Inszenierung: eine Selbstdarstellung der Weißhelme. Ein Glaubensbekenntnis. Ein den Filmemachern augenscheinlich unbekannter Fingerzeig. Dokumentiert ist die Szene im Bild „Addendum 13 – Die Offenbarung der Weißhelme“. Zu sehen seit 2018 im „Zwischenzeit“-Addendum.

Ein neues Kapitel des Buches befindet sich unterdessen in Arbeit. Ein Schwerpunkt:

die Folgen des Syrienkriegs auf eigenen Straßen


Vorschau: In einer Wohnhaussiedlung am Stadtrand von Wien kommt es Ende November 2024 zu einer Fehde zwischen syrischen Flüchtlingen (Bild links). Vier Tage später wird deren Heimatstadt Aleppo von radikalislamistischen Verbänden erobert (Bild rechts). Als daraufhin auch die syrische Hauptstadt Damaskus fällt, feiern Zehntausende Syrer in der Wiener Innenstadt (mehr dazu im MAGAZIN).

Anmerkung: Die Aufnahmen oben entstanden vor bzw. in der Wohnung des Fotografen.


Die Arbeit an „Zwischenzeit“

Der Bildband „Zwischenzeit“ und seine Erweiterungen umfassen mittlerweile Fotografien aus einem Zeitraum von über 20 Jahren. Wenn Sie mich dabei unterstützen möchten, ein Werk fortzuführen, das auch die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit korrekt dokumentiert in Erinnerung halten wird, erwerben Sie die Erstausgabe 2013! Nur wenige Worte leiten den Band ein: „Dies ist mein Bericht vom Näherrücken einer folgenreichen Zeit …“


ZWISCHENZEIT

Ein Zukunftsbild aus dem ersten Jahrzehnt

Erstausgabe 2013


„… Als ich im Jahr 2004 aus Russland zurückkehrte, sah ich die Entwicklungen in Europa und der westlichen Welt mit den Augen eines Fremden. Ich begann zu fotografieren. Sieben Jahre lang, in 14 Ländern, an den Amplituden von Macht und Ohnmacht. Im Rausch der Bilder entstand das Porträt einer untergehenden Gesellschaft.

Niemand kann in die Zukunft sehen. Aber was im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts zu erkennen war, habe ich fotografiert.“

Heinz Stephan Tesarek


Ein Buch für alle, die nach Ursachen fragen.
Heute, morgen oder in einer anderen Zeit.

Wenn Sie gewissenhafte, der Aufklärung verpflichtete Dokumentation und Berichterstattung schätzen, dann unterstützen Sie mich bei meiner Arbeit!

Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Zuwendung per PayPal oder Bankanweisung.

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ZWISCHENZEIT ONLINE

Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage nach der Wahrheit


DOKUMENTATION

Bildband Zwischenzeit: Porträt einer untergehenden Gesellschaft

Die „Zwischenzeit“-Erstausgabe ist im Onlineshop erhältlich. Die 2018 erschienene Bucherweiterung „Addendum – Leben und Sterben in Zeiten von Flüchtlingskrise und Syrienkrieg“ finden Sie unten in der E-Book-Edition 2018 zur Ansicht freigeschaltet!


Heinz Stephan Tesarek

Zwischenzeit – Das erste Jahrzehnt

Wie man den Westen sieht, wenn man aus Russland kommt

Von 2001 bis 2005 lebte ZWISCHENZEIT ONLINE-Gründer Heinz Stephan Tesarek in Moskau. Nach seiner Rückkehr nach Mitteleuropa begann er mit der Arbeit am Bildband „Zwischenzeit“. Es ist ein besonderer Zeitpunkt der Geschichte, an den die Bilder ihren Betrachter führen: „Zwischenzeit“ – das erste Jahrzehnt. Des 21. Jahrhunderts, des dritten Jahrtausends. Es war das letzte Jahrzehnt in dem die medialen Voraussetzungen existierten, ein Buch dieses Umfangs zu gestalten.

Zwischen Schein und Sein, Fiktion und Wirklichkeit, Rückschau und Voraussage

Zwischenzeit – Das erste Jahrzehnt


„Nach meiner Rückkehr aus Russland fotografierte ich den Westen – aus Perspektive eines Fremden. Sieben Jahre lang, in 14 Ländern, an den Amplituden von Macht und Ohnmacht. Im Rausch der Bilder entstand das Porträt einer untergehenden Gesellschaft.


E-Book-Edition 2018

Für die E-Book-Edition 2018 wurde die „Zwischenzeit“-Serie um den vierzehnteiligen Bilderzyklus „Addendum“ erweitert. Die Arbeit entstand infolge einer Schau der „Zwischenzeit“-Fotografien an der Scala Santa, der Heiligen Stiege, in Rom 2016 und ist eine persönliche Auseinandersetzung mit Pontius Pilatus’ Frage „Quid est veritas? – Was ist Wahrheit?“ vor zeitgenössischer Kulisse: der Flüchtlingskrise und dem Syrienkrieg (mehr über das Projekt erfahren Sie hier).

„Addendum – Leben und Sterben in Zeiten von Flüchtlingskrise und Syrienkrieg“

ist zur Ansicht freigeschaltet.
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DIrektlinks:

Vorwort
Bilderzyklus „Addendum“
Vorschau „Zwischenzeit“

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Das E-Book wird gegenwärtig nicht zum Kauf angeboten.
Die vollständige „Zwischenzeit“-Serie sehen Sie in der gedruckten Erstausgabe.


Erstausgabe 2013

Die in zwölf europäischen Ländern, im asiatischen Teil Russlands und in den USA fotografierte „Zwischenzeit“-Serie erschien 2013 unter dem Titel „Zwischenzeit – Bilder entscheidender Jahre“ im Eigenverlag. 2014 wurde der aufwendig gestaltete Band (Leineneinband mit Titelprägung, manuell angebrachte Fotografie auf jeder Ausgabe, 150 g/m2 Papierstärke, Duplexdruck) für den deutschen Fotobuchpreis nominiert – als einzige verlagsunabhängig produzierte Veröffentlichung. Eine Fine-Art-Print-Kollektion der Fotografien befindet sich im Besitz des Bildarchivs und der Grafiksammlung der österreichischen Nationalbibliothek.


Pressestimmen

„In Bilder gegossene Gedankengänge“
Die Presse

„Völlig surreal“
Profil

„Sein Opus magnum“
Der Standard


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„Zwischenzeit“-Erstausgabe
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Limitierte Fine Art Prints
signiert und nummeriert (1/100+II), 45 x 30 cm
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Mit dem Kauf des Buches unterstützen Sie meine aktuelle Arbeit und den Aufbau von ZWISCHENZEIT ONLINE.


PROPAGANDALÜGEN

Syrisches Triptychon: die Weißhelme und ein unbekannter Fingerzeig

Heinz Stephan Tesarek
Das syrische Triptychon

„Das syrische Triptychon“ ist eine Zusammenstellung der letzten drei Fotografien der „Zwischenzeit“-Erweiterung „Addendum – Leben und Sterben in Zeiten von Flüchtlingskrise und Syrienkrieg“.

Im Zentrum der Arbeit steht die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit der Zivilschutzorganisation „Weißhelme“, des wichtigsten Produzenten von Bildmaterial aus dem syrischen Kriegsgebiet.

Ist die Zusammenstellung der drei Fotografien des „syrischen Triptychons“ korrekt, so stellen sie aus Sicht des Fotografen einen geeigneten Ausgangspunkt dar, um die Glaubwürdigkeit der Syrien-Berichterstattung infrage zu stellen.

Oben: das syrische Triptychon


Ein unbekannter Fingerzeig

Die drei Bilder und ihre Beschreibungen

Addendum 12. Die Berichte aus Syrien

Screenshot: Wien, Österreich, Jänner 2018.

Am 10. Jänner 2018 berichtet „Zeit Online“ von Angriffen syrischer Regierungstruppen auf Rebellenhochburgen in Ost-Ghouta. Rund 160 Menschen, darunter 40 Kinder, sollen bei Bombardements des Assad-Regimes ums Leben gekommen sein.

Die Informationen des Beitrags stammen von der britischen Ein-Mann-Organisation „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR)“. Gegründet wurde SOHR vom ehemaligen Kleiderwarenhändler Osama Suleiman, der sich auf ein Netzwerk anonym in Syrien arbeitender Informanten beruft. Eigenen Angaben nach war der Mann hinter SOHR zuletzt im Jahr 2000 persönlich in Syrien. Suleimans Berichte gehören zu den meist zitierten Quellen aus dem syrischen Kriegsgebiet.

Das Bildmaterial des Beitrags stammt von der syrischen Zivilschutzorganisation Weißhelme. Neben ihrer vorgeblichen Tätigkeit als Rettungskräfte liefern die Weißhelme Fotos und Videos ziviler Opfer aus den von Rebellen gehaltenen Gebieten an Medien und Nachrichtenagenturen.

Anmerkung: Aufgrund geeigneter visueller Umsetzbarkeit dient an dieser Stelle ein Beitrag auf „Zeit Online“ zur Illustration der aus Syrien berichtenden Quellen. Auf SOHR- und Weißhelm-Informationen berufen sich die meisten westlichen Leit- und Massenmedien.

Quelle (Screenshot): „Assad Regime bombardiert Rebellenhochburgen“, Bericht vom 10. Jänner 2018. Bild im Bild: Syrische Weißhelme / Reuters / www.zeit.de/video/2018-01/5706920875001/syrien-assad-regime-bombardiert-rebellenhochburgen


Addendum 13. Die Offenbarung der Weißhelme

Screenshot: Wien, Österreich, Jänner 2018.

Im Trailer zur Netflix-Dokumentation „Die Weißhelme“ zeigt eine Gruppe von Weißhelmen den Tauhid-Gruß (1:56). Musikalisch eingeleitet wird die Szene von der Textzeile „When the saints go marching in“ des gleichnamigen Gospelstücks.

Hauptschauplatz der Dokumentation ist Ost-Aleppo, das zum Zeitpunkt der Dreharbeiten von der Al-Nusra-Front (aka Al-Qaida) und anderen – vorwiegend islamistischen – Gruppierungen gehalten wurde.

2016 wurden die Weißhelme für den Friedensnobelpreis nominiert und mit dem alternativen Nobelpreis prämiert. 2017 erhielt „Die Weißhelme“ den Oscar für den besten Dokumentar-Kurzfilm.

Quelle (Screenshot): White Helmets, Official Trailer, Netflix YouTube Channel / http://www.youtube.com/watch?v=3wj4ncIEDxw


Addendum 14. Das Zeichen der Dschihadisten

Screenshot: Wien, Österreich, Jänner 2018.

Rückblende. Palmyra, Syrien, August 2015: Vor der Hinrichtung zweier Geiseln ruft der IS-Terrorist Mohamed Mahmoud zu Anschlägen in Deutschland und Österreich auf. Dabei zeigt Mahmoud – der auch zu den Repräsentanten der Koranverteilungskampagne „LIES!“ zählt – wiederholt den Tauhid-Gruß.

Der erhobene Zeigefinger wurde im Laufe des Syrien-Krieges zum Zeichen der radikalen Islamisten, etwa von Anhängern des IS und der Al-Nusra-Front. Der Tauhid ist ursprünglich Teil des islamischen Glaubensbekenntnisses und bezieht sich auf die Einheit Gottes.

Quelle (Screenshot): IS-Videoveröffentlichung, August 2015.


Die Addendum-Serie

Die vollständige „Addendum“-Serie sehen Sie in der „Zwischenzeit“-E-Book-Edition 2018.


DOKUMENTATION

Bildband Zwischenzeit: Buchbeschreibung

Heinz Stephan Tesarek
ZWISCHENZEIT – DAS ERSTE JAHRZEHNT

Quer durch Europa, quer durch die Welten der Mächtigen und der Ohnmächtigen, quer durch eine Epoche aufkommenden Unfriedens führt die fotografische Bestandsaufnahme „Zwischenzeit“.

Nachtlager eintreffender Flüchtlinge reihen sich an Feste geschlossener Gesellschaften, Opfer islamistischen Terrors an Aufmärsche neofaschistischer Organisationen, Bildschirmfotos von Unterhaltungsprogrammen an versteckte Botschaften in den Kellerlokalen von Arbeitslosen. Und einleitend: Aufnahmen der Investmentbank Lehman Brothers in New York an Fotos eines „Diamantendinners“ in Wien – am Abend, an dem Lehman Pleite ging und die Weltwirtschaft in die tiefste Rezession seit 1945 stürzte.

Es ist ein besonderer Zeitpunkt der Geschichte, an den die Bilder ihren Betrachter führen: „Zwischenzeit“ – das erste Jahrzehnt. Des 21. Jahrhunderts, des dritten Jahrtausends. Bei der Ergründung der Fragen, was zu dieser Zeit in Europa geschah, welche Entwicklungen sich ankündigten und wie Politik, Gesellschaft und Medien diesen begegneten, gewähren die 100 Fotografien detailreiche und umfassende Einblicke.

Ohne Kommentar – aber aus persönlicher Sicht.

Produktion und Veröffentlichung

Der Produktionszeitraum der „Zwischenzeit“-Bilder umfasste die Jahre 2004 bis 2010. Die Aufnahmen entstanden in zwölf europäischen Ländern, im asiatischen Teil Russlands und in den USA. 2013 erschien die Serie unter dem Titel „Zwischenzeit – Bilder entscheidender Jahre“ als Bildband (Edition 2013).

Im Dezember 2016 wurden drei „Zwischenzeit“-Projekte anlässlich des italienischen Fotografiefestivals „Fotografia“ in Rom präsentiert: eine Schau von 40 Bildern unter dem Titel „Zwischenzeit – Quo vadis Europa?“, die gleichnamige E-Book-Edition 2016 und die Plattform ZWISCHENZEIT ONLINE, auf der das Buch für mehrere Wochen frei einsehbar war. Ort des Geschehens war die Galerie „Sala 1“ an der Scala Santa, der Heiligen Stiege.

2018 erschien auf ZWISCHENZEIT ONLINE eine aktualisierte E-Book-Edition unter dem Titel „Zwischenzeit – Das erste Jahrzehnt“. In dieser Ausgabe leitet erstmals der Bilderzyklus „Addendum“ die „Zwischenzeit“-Serie ein.

Addendum – Leben und Sterben in Zeiten von Flüchtlingskrise und Syrienkrieg

Der Bilderzyklus „Addendum“ erweitert die „Zwischenzeit“-Serie um 14 Fotografien aus den Jahren 2014–2018. Die Arbeit entstand infolge der „Zwischenzeit“-Schau an der Scala Santa und ist eine persönliche Auseinandersetzung mit Pontius Pilatus’ Frage „Quid est veritas? – Was ist Wahrheit?“ vor zeitgenössischer Kulisse: der Flüchtlingskrise und dem Syrienkrieg.

Neben Ursache und Wirkung der Ereignisse thematisieren die chronologisch gereihten Fotografien die Vertrauenswürdigkeit der aus Syrien berichtenden Informationsquellen, allen voran der Zivilschutzorganisation Weißhelme.

Mehr über das Buch erfahren Sie auf der Buchseite.


METAPHYSIK

Metaddendum: die Frage nach Wahrheit und Realität

Heinz Stephan Tesarek
Metaddendum

Das „Metaddendum“ ist ein aus vierzehn Fotografien zusammengesetztes Polyptychon. Die in fünf Reihen gegliederten Bilder entstammen der Dokumentation „Zwischenzeit“, dem Bilderzyklus „Addendum“ sowie Serien, die im Zuge von Präsentationen dieser Arbeiten in Rom 2016 und Wien 2018 entstanden. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage nach Wahrheit und Realität.

Zahlen und Zeit

020220200202

„Metaddendum“ wurde am 02.02.2020 um 02 Uhr 02 Minuten auf ZWISCHENZEIT ONLINE erstveröffentlicht. Für die Wahl des Zeitpunkts war die Mutmaßung des Fotografen ausschlaggebend, dass Zahlen die Wirkkraft einer Arbeit mitbestimmen.

Die fünf Reihen

Reihe 1: Syrisches Triptychon. Addendum 12–14


Reihe 2: Die Ordnung der Momente. Die Wahrheit der Wahrnehmung


Reihe 3: Wahrheit und Zeit. Addendum Lumina


Reihe 4: Zwischenzeit in Rom. Quid est veritas?


Reihe 5: Die Anziehungskraft von Licht. Zwischenzeit 9–11


Alternative Reihe 5: Gottloses Triptychon. Verkündigung und Erlösung



APA-PRESSEFOTOPREIS

Wie es ZWISCHENZEIT ONLINE und AUGUSTIN gelang, die Fotoreportage des Jahres zu produzieren

Foto oben: die Verleihung des „Objektiv“ 2019 im Wiener „Metropol“ (alle im Beitrag gezeigten Fotos des Abends © APA – Austria Presse Agentur/APA-Fotoservice/Hörmandinger)
Foto unten: Sechs Monate davor, im „Weberknecht“, bei der Produktion der später ausgezeichneten Reportage „Chabela, die Königin vom Kella“.


Bei der diesjährigen Verleihung der „Objektiv“-Pressefotopreise der Austria Presse Agentur wurde ZWISCHENZEIT ONLINE (ZZON) in zwei von sechs Kategorien ausgezeichnet. Gleich die erste für das neue Onlinemagazin fotografierte Geschichte „Chabela – die Königin vom Kella“ erhielt den „Objektiv“ für die beste Fotoreportage des Jahres. Wie es in Zusammenarbeit mit der Straßenzeitung „Augustin“ und zwei Studenten der FH für Journalismus gelang, sich gegenüber den Produktionen der großen Medienhäuser zu behaupten, lesen Sie im Folgenden. 

Anfang 2019 veröffentlichte ZWISCHENZEIT ONLINE zwei Fotoreportagen, die in Zusammenarbeit mit der Straßenzeitung „Augustin“ und Studenten des Instituts für Journalismus und Medienmanagement der FH Wien produziert wurden: „Chabela – Die Königin vom Kella“ und „Der kleine Tod des Pornokinos“. Ziel der Kooperation war zunächst, mit minimalen Mitteln bestmögliche Reportagen zu produzieren und diese im Anschluss zeitgleich auf ZWISCHENZEIT online und im „Augustin“ in einem Printmedium zu veröffentlichen. ZZON würde erstmals die Vision eines neuen Online-Reportage-Magazins veranschaulichen können, der „Augustin“ im Moment einer angespannten wirtschaftlichen Situation Arbeiten veröffentlichen, wie sie auch in finanzstärkeren Medien kaum noch zu sehen sind (die beiden Bildserien wurden dem „Augustin“ unentgeltlich zur Verfügung gestellt).

Foto oben: Gegenseitige Unterstützung, das Teilen vorhandener Ressourcen und ein wenig Reporterglück führten zum Erfolg: FH-Studenten Sebastian Panny („Chabela – Die Königin vom Kella“) und Jonathan Weidenbruch („Der kleine Tod des Pornokinos“) mit ZZON-Gründer Heinz Stephan Tesarek und „Augustin“-Redaktionsmitglied Reinhold Schachner (v. l. n. r.).
Foto: Nina Strasser


Um die Geschichten auch für den „Objektiv“ einreichen zu können, galt es zunächst eine Hürde zu nehmen: die näher rückende Einreichfrist. Das erforderte vom „Augustin“, die Pornokino-Story kurzfristig eine Ausgabe früher als geplant zu veröffentlichen – was schließlich noch gelang. Nur fünf Tage vor Verstreichen der Einreichfrist erschien die Geschichte synchron im „Augustin“ und auf ZZON.

Die Verleihung des Objektiv 2019

Beste Fotoserie des Jahres

Gleich mit der ersten für das ZZON-Magazin und den „Augustin“ fotografierten Reportage „Chabela – Die Königin vom Kella“ gewann ZWISCHENZEIT ONLINE in der Kategorie „Beste Fotoserie“ (Fotos: Heinz Stephan Tesarek, Recherche und Text: Sebastian Panny).

In ihrer Laudatio stellte Nana Siebert, stellvertretende Chefredakteurin des „Standard“, fest, dass es eigentlich traurig sei, dass die Serie in einem vom Fotografen selbst gegründeten Reportagemagazin – ZWISCHENZEIT ONLINE – und einer Straßenzeitung – dem „Augustin“ – erschien. „Es ist eine merkwürdige Situation, dass man bei einem Fotopreis wie dem „Objektiv“ kaum Reportagen zu sehen bekommt, die von großen Verlagen beauftragt wurden“, so Siebert. Zudem höre man immer öfter: „Fotografen für mehrere Tage auf Reportage zu entsenden, ist zu teuer“. Große Bildstrecken bei immer kleiner werdenden Umfängen abzudrucken, sei mittlerweile Luxus.

Bestes Bild in der Kategorie „Kunst und Kultur“

Mit welch geringen Mitteln sich Reportagen dennoch umsetzen ließen, verdeutlichte neben „Chabela – die Königin vom Kella“ eine zweite an dem Abend ausgezeichnete Produktion: Mit dem Bild „Der kleine Tod des Cinéma érotique“ gewannen ZWISCHENZEIT ONLINE und der „Augustin“ auch die Kategorie „Kunst und Kultur“ (Foto: Heinz Stephan Tesarek, Recherche und Text: Jonathan Weidenbruch).

Laudatorin Luzia Strohmayer-Nacif, Leiterin des APA-PictureDesk, bemerkte Analogien zwischen Kino und Pressefotografie: „Digitale Welten übernehmen reale Ereignisse und schaffen so auch Einsamkeit. Tesarek ist es einmal mehr gelungen, ein Zeichen der Zeit in einem einzigen Bild einzufangen.“

Das Wirtschaftsfoto des Jahres – produziert vom „Augustin“

Der „Augustin“ konnte sich auch über einen dritten von insgesamt sechs Preisen freuen: Die Fotografin und Journalistin Nina Strasser erhielt für ihr Bild „Erika die Erste“ die Auszeichnung in der Kategorie „Wirtschaft“.

Fazit

Der Status quo des Genres Fotoreportage

Sämtliche 2019 ausgezeichneten Arbeiten, die auf Grundlage von Eigenrecherchen (zweier FH-Studenten) entstanden, wurden von der Straßenzeitung „Augustin“ beauftragt. In zwei Fällen wurden diese Arbeiten von einem de facto One-Man-Magazin – ZWISCHENZEIT ONLINE – produziert und coveröffentlicht. Dass die führenden Verlage zusehends weniger in Fotoproduktionen und Vor-Ort Recherche investieren (können), ist in jedem Fall bedauerlich. Nicht zuletzt, da sich – die „Objektiv“-Auszeichnungen bezeugen das – auch mit geringen Mitteln beachtliche Produktionen erstellen ließen.

Warum es gute Bilder braucht

Ein schlüssiges Argument für die Aufrechterhaltung von Produktion und Veröffentlichung bestmöglicher Fotografie lieferte zuletzt „Objektiv“-Kategoriesiegerin Nina Strasser (sie wurde auch für ihre Textreportagen vielfach ausgezeichnet) in einem im „Augustin“ erschienenen Interview: „Bilder animieren zum Lesen“!


Das Pressefoto des Jahres

Oder: Die Beste kommt zum Schluss

Mit dem Hauptpreis des Bewerbs wurde die Reuters-Fotografin Lisi Niesner für ihr Bild „Brexit“ ausgezeichnet. Als erste weibliche Teilnehmerin erhielt sie den „Objektiv“ für das „Pressefoto des Jahres“.


Die Gewinnerbilder des Objektiv 2019

ZWISCHENZEIT ONLINE gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern!


Im Gedenken an Erich Lessing
(1923-2018)

hst/APAOTS


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Das schwarz-weiße Herz des Projekts ZWISCHENZEIT ONLINE:
der Bildband „Zwischenzeit“

Die 2018 erschienene Erweiterung des Buches,
„Addendum – Leben und Sterben in Zeiten von Flüchtlingskrise und Syrienkrieg“,
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Die vollständige „Zwischenzeit“-Serie sehen Sie in der Erstausgabe 2013.


Erstausgabe 2013

Kopie № 1–100 mit Fine-Art Print

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Bartholomaios I.: der Brückenbauer

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